Die Nacht war unruhig, aber okay - um 5 zwar das erste mal wach, aber noch bis 8 weiter gedöst. Morgens geduscht und Sachen gepackt. Auf die Bar hatte ich nach der gestrigen Erfahrung keine Lust und bin ohne Frühstück los. Erstmal zur offiziellen Pilgerherberge und Stempel holen.
Ich hatte kein Netz und bin erstmal in die falsche Richtung los, 2km umsonst. Aber dann hatte ich endlich die Etappe in Komoot offen und bin umgekehrt. Kurz bevor es den Berg rauf ging, hab ich mich dann auch getraut die einzige Bar aufzusuchen und hab neben Café con leche auch noch ein Croissant und eine große Flasche eiskaltes Wasser bekommen. Sonst hatte ich nur noch Studentenfutter und einen Haferriegel dabei und Gott sei Dank noch Dextro Energy, sonst wär ich nicht angekommen.
Morgen brauche ich definitiv mehr Wasser und mehr zu essen für unterwegs, auf den letzten 7 km hatte ich kein Wasser mehr und hab so geschwitzt, dass ich nicht mal pullern musste ;-) Und ein ordentliches Frühstück wär sinnvoll. Füße haben zunächst gut durchgehalten, hatte meine Sandalen mit Socken an.
Berg rauf ging gut - hab mich sogar für den Gipfelweg entschieden und bin bis auf 547m auf den Jaikzibel hoch. Da hab ich Schuhe gewechselt und dachte eigentlich die letzten 8km werden easy. Aber Pustekuchen, hab den Weg zwischendurch verloren und bin den Berggrat über Geröll marschiert - aber der Weg kam wieder. Aber das Bergablaufen hat dann leider doch zu kleinen Blasen geführt. Schlussendlich hab ich durchgehalten und mich selbst ins Ziel geschleppt.
Neben Füßen haben tatsächlich die Oberschenkel am Schluss wahnsinnig gezogen und der Rücken ist so viel Action und Gewicht tragen einfach nicht gewohnt.
Die Unterkunft ist wirklich nett, eine öffentliche Pilgerunterkunft auf Spendenbasis. Nach dem Duschen und Wäschewaschen wollte ich ins Dorf zum Geldautomat wegen der Donation. Und ein sehr netter Sechziger hat Taxi für mich gespielt und mir alles auf spanisch erklärt und mich sogar noch zum Hafen gefahren.
Dann gab's noch was zu essen und 2l Wasser dazu und auf dem Weg zurück ein sehr leckeres Eis. Und jetzt lieg ich auf meinem Stockbett und könnte direkt wegpennen. Ich will aber eigentlich nicht zu früh schlafen, weil die Tür ja von 22-6h geschlossen ist. Und nachts aufwachen und nicht rauskönnen ist ziemlicher Horror für mich.
Morgen früh entscheide ich dann, ob mein Körper die 11 km nach San Sebastian mitmacht oder ob ich den Bus bemühe und Strandtag mache.