Auf dem Jakobsweg - Tag 3

15.07.2024  - Von Pasaia nach San Sebastian

 

Die Nacht war furchtbar, Matratze und Kissen waren wie im Krankenhaus mit Gummibezug, also hab ich geschwitzt, bin ständig aufgewacht und morgens total erschlagen aufgewacht. Meine gewaschenen Sachen waren immer noch nass, Rücken und Füße haben weh getan.

Also kurzes Frühstück in einer Bäckerei mit Crossaint und Cafe con leche und dann ab zum Bus - die Haltestelle hatte mir der Senior gestern schon in weiser Voraussicht gezeigt. Im Bus dann auch rausgefunden, dass die Pilgerherberge in San Sebastian geschlossen hat, also Hostel gebucht. Ich wollte einfach einen Ort um meine Wäsche zu trocknen und auszuruhen. Check-In war aber leider erst um 14h.

 

In San Sebastian hats dann direkt zu regnen angefangen. Bin bissl durch die Altstadt und hab mir in einem kleinen Supermarkt erstmal Brot, Oliven, Käse und Tomaten geholt und vor einem Fenster Picknick gemacht. Hab im Bus schon nach Massagen gesucht, aber bei der Adresse war nix und telefonieren ist ja nicht so mein Ding, gerade nicht auf Spanisch. Aber beim Laufen durch die Stadt habe ich eine Massagepraxis gefunden, bin rein und habe auch direkt für 12 Uhr einen Termin bekommen.

 

Danach war ich im Nieselregen noch kurz am Strand und bin zumindest mit den Füßen ins Wasser. Die Massage war richtig schön entspannend und hat der Seele wirklich gut getan. Danach war ich noch eine Kleinigkeit einkaufen und bin ins Hostel, habe was gegessen und einen kleinen Mittagsschlaf gemacht. Nach dem Mittagsschlaf war dann schon Zeit für den Jakobsweg-Zoom.

 

Kurz vor 20 Uhr habe ich mich daraus verabschiedet wegen Hunger und vor allem Durst und wollte eigentlich irgendwo Tapas essen. Aber am Ende bin ich so lange durch die Straßen gegangen dass es schon nach 20:30 Uhr war und ich in einem kleinen Supermarkt Picknick gekauft habe. 

Und das direkt auf der Bank vor dem Supermarkt gegessen. Gegenüber saß ein Obdachloser aus Frankreich und mit dem habe ich mich dann fast eine Stunde mit Händen und Füßen sehr nett unterhalten und mit ihm meinen letzten Tabak geraucht. Das war also die letzte Zigarette.

 

Danach bin ich zurück ins Hostel und musste tatsächlich so dringend pullern, dass ich mir in die Hose gepinkelt habe. Also noch schnell duschen und Klamotten waschen. Hoffentlich trocknen die einigermaßen. Und jetzt werde ich gleich ins Bett gehen nachdem ich diesen Bericht beendet habe.

 

Ich hoffe, dass der Tag morgen körperlich besser wird. Auf jeden Fall fühle ich mich gerade schon entspannter als noch heute morgen. Die Tour morgen nach Orio ist 15 km lang, hat aber nicht ganz so viele Steigungen wie die Tour gestern. Insofern bin ich ganz guten Mutes, dass das wird. Und auch das Bett hier ist zwar im Schlafsaal, aber es ist ein richtiges bequemes Bett mit Baumwolllaken und ohne Plastik. Ach ja, San Sebastian ist ehrlich sehr hübsch, Fotos hab ich aber trotzdem keine gemacht, vielleicht morgen. Und Stempel sollte ich morgen früh auch noch irgendwo abholen 🙄